Unsere Schafe
Alpines Steinschaf
Das Alpine Steinschaf ist die historische Ausgangsrasse der Bergschafzucht im Ostalpenraum. Heute gehört diese Rasse zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten, deutschen Schafrassen.
Das Alpine Steinschaf ist ein kleines bis mittelgroßes Schaf. Alle Wollfarben und Farbzeichnung treten auf. Es ist mischwollig mit markhaltigen, langen Grannenhaaren und gewellten, feinen und kürzeren Wollhaaren. Das Kopfprofil ist gerade und das Nasenbein leicht gebogen, die Ohren stehen waagrecht bzw. leicht hängend ab. Die Tiere sind feingliedrig mit sehr harten Klauen. Der überwiegende Teil der Böcke ist gehörnt. Weibliche Tiere zeigen teilweise Hornansätze und sogar Hörner.
Als besondere Leistungen werden aufgeführt: anpassungsfähig an die raue Haltung im Hochgebirge, nutzt für Rinder unzugängliche Hochlagen, robust, genügsam, wetterhart, hohe Milchleistung, asaisonale Brunst, meist zweimalige Lammung je Jahr, frühreif und sehr gute Muttereigenschaften. Für Mutterschafe wird ein Lebendgewicht von 45 – 60 kg, für Altböcke von 60 – 75 kg angestrebt. Häufig ist in Bezug auf die Größe ein Geschlechtsdimorphismus zu beobachten, d.h. die Böcke überragen deutlich die Mutterschafe. Aufgrund seiner Zutraulichkeit ist es gut geeignet für die Haltung in kleinen Beständen.
Geschichte und aktuelle Situation
In Bayern begann die Herdbuchzucht mit der Initiative der Züchter Dr. Gerhard Burkl und Christian Haarpaintner, die seit 1985 bei ihren ungezählten Fahrten noch dem ursprünglichen Typ entsprechende Einzeltiere aus Berchtesgaden, Garmisch, Nauders und Weerberg (Tirol) zukauften. Der Zuchtbetrieb von Josef Aschauer, Ramsau, hatte schon immer Alpine Steinschafe gehalten, die dann 1997 ins Herdbuch eingetragen wurden.
Im Rahmen eines ersten Zusammentreffens von Alpinen Steinschafzüchtern aus Bayern und Österreich am 23. Februar 2000 wurde für die Rasse eine einheitliche Rassebeschreibung und -bezeichnung festgelegt. In den folgenden Jahren intensivierte sich der Kontakt unter den Züchtern. Im Rahmen einer Prämierung auf der Glentleiten wurde am 9. Oktober 2004 die Arbeitsgemeinschaft der Alpinen Steinschafzüchter gegründet. Zur Sprecherin wurde Renate Aschauer gewählt.
Die Züchterinnen Renate Aschauer und Nathalie Ketterle erstellten eine Projektidee zur Wollvermarktung. Mit verschiedenen Partnern werden seitdem typische Wollprodukte, wie zum Beispiel Troyer, Zopfjacken und -westen, Mützen, Handschuhe und Socken sowie aus Filz Einlegesohlen, Taschen und Rucksäcke hergestellt. Jedes Jahr treffen sich die Züchter und Freunde auf einem Zuchtbetrieb zum jährlichen Züchtertreffen. Dort werden allgemeine Punkte besprochen, aktuelle Themen vorgestellt, eine Wollsammlung durchgeführt und die jeweiligen Betriebe besichtigt. Die angelieferte Rohwolle wird gemeinsam begutachtet, nach Qualitäten sortiert, um danach zu hochwertigen Wollprodukten verarbeitet zu werden.
Wollgewicht
Schafe 3,0 – 3,5 kg
Wollfeinheit +36 Micron
(Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.)
Braunes Bergschaf
Das Braune Bergschaf in seiner heutigen Form geht auf das Zaupel- bzw. das Steinschaf sowie das norditalienische Bergamaskerschaf zurück. In den 1930-er Jahren wurden alle Schläge zusammengefasst und es wurde offiziell nur noch das Weiße Bergschaf im Ostalpenraum gezüchtet. Einzelnen Züchtern ist es zu verdanken, dass die braune Farbe erhalten blieb. Am Tegernsee wurde noch lange Jahre eine fürstliche Stammzucht-Herde gehalten. In den 1970-er Jahren fanden sich mehrere Schafhalter, die mit der Reinzucht dieser seltenen Rasse begannen. Als Hauptzuchtgebiete kristallisierten sich damals der Landkreis Miesbach sowie Einzelbetriebe in Rosenheim und Garmisch-Partenkirchen heraus. Das Braune Bergschaf ist ein mittelgroßes bis großes, ganzfarbig braunes Landschaf der Alpenregion. Der schmale Kopf ist ramsnasig, hornlos und trägt breite, hängende Ohren. Das Vlies besteht aus einer cognacfarbenen bis sattbraunen Schlichtwolle in einer Feinheit von 32 bis 36 Mikron. Die Schur erfolgt zweimal jährlich. Das Brunstverhalten ist ausgeprägt asaisonal.
Quelle: http://bhg-schafzucht.de/index.php/schafrassen/bergschafe/braunes-bergschaf
Coburger Fuchsschaf
Das Coburger Fuchsschaf ist eine alte Landschafrasse, die ursprünglich in vielen Mittelgebirgsregionen beheimatet war, z. B. Eifeler und Hunsrücker Rotköpfe, Westerwälder, Eisfelder und Oberpfälzer Füchse, Coburger Fuchsschafe. Als Coburger Fuchsschaf wurden diese Fuchsschaftypen 1966 von der DLG als Rasse anerkannt.
Das Coburger Fuchsschaf ist ein mittelgroßes, edles Schaf, mit hornlosem, schmalem Kopf, der bis hinter die Ohren unbewollt ist, von goldgelber bis rotbrauner Farbe. Eine leichte Ramsnase ist möglich. Die Beine sind fein- bis mittelknochig, unbewollt und von gleicher Farbe wie der Kopf; trockenes Fundament und feste Fesseln. Die Schlichtwolle liegt im CD-Bereich (33 – 36 Mikron). Tiere mit schwarzen Flecken werden von der Zucht ausgeschlossen.
Das Vlies der Lämmer ist rotbraun und hellt mit zunehmendem Alter auf. Das Vlies der erwachsenen Tiere hat einen deutlichen Glanz, der Farbton erstreckt sich vom hellen Grundton bis zum dunklen Goldton („Goldenes Vlies“). Die farbigen Haare liegen in rotbraunen Tönen vor, sie sollen gleichmäßig und nicht zu zahlreich im Vlies verteilt sein. Böcke können eine Mähne und Tiere beiderlei Geschlechts einen Aalstrich aufweisen.
In der griechischen Mythologie in der Sage von den „Argonauten" gab es einen Widder „Chrysomeles", der - von göttlicher Herkunft -, sprechen und fliegen konnte. Er hatte ein Fell aus reinem Gold, also ein „Goldenes Vlies". Er rettete zwar dem Königssohn „Phrixos" das Leben, wurde aber von diesem dann aus Dankbarkeit über seine Rettung den Göttern geopfert. Sein goldenes Fell wurde an einen Eichbaum genagelt und wurde fortan von einem mächtigen Drachen bewacht.
Das Zuchtziel bei den Coburger Füchsen ist zwar nicht ein Vlies aus Gold, aber die Schafe sollen eine Wolle mit goldenem Farbton und viel Glanz tragen; dabei gibt es bei den verschiedenen regionalen Schlägen eine große Bandbreite des Farbtons vom hellen Grundton bis zum dunklen Goldton.
Die Feinheit der Wolle liegt im mittleren Bereich, also nicht so fein wie Merinowolle, aber deutlich feiner als Wolle von der Heidschnucke. Daraus ergibt sich der Einsatzbereich für haltbare Strick- und Webwaren. Sehr beliebt ist die Wolle bei Handspinnerinnen, die vom wind- und wasserdichten „Fischerpullover" bis zu Socken viele Einsatzmöglichkeiten der Wolle erkannt haben. Auch die auf Individualität bedachte Textilbranche fertigt aus hochwertiger Fuchsschafwolle wunderschöne Landhausmode und sonstige wetterbeständige Outdoorbekleidung. Auch für dicke und dünne Filze eignet sich die Wolle perfekt.
(Quelle: Arbeitsgemeinschaft der deutschen Fuchsschafzüchter)
Schwarzes Bergschaf
Das Schwarze Bergschaf ging aus der Einkreuzung des Steinschafes in das Bergamaskerschaf im beginnenden 20. Jahrhundert hervor. Früher gab es viel mehr farbige als weiße Steinschafe. In den weißen Herden befanden sich immer auch schwarze Tiere. Durch Fremdeinkreuzung leistungsstarker Rassen dezimierten sich die farbigen Tiere in Tirol und Südtirol mehr und mehr. Schließlich hielt man nur noch vereinzelt schwarze Schafe zur Wollbeimischung. Die verbliebenen Braunen kreuzte man mit Weißen und Schwarzen Bergschafen. Wegen ihrer hohen Fruchtbarkeit wird die Rasse gerne in andere Fleischrassen eingekreuzt. Die Schwarzen Bergschafe wurden erst 2003 ins Herdbuch aufgenommen. In den letzten Jahren erfassten oberbayerische Züchter etliche Einzeltiere.
Das Schwarze Bergschaf in seiner heutigen Form geht auf das Zaupel- bzw. das Steinschaf sowie das norditalienische Bergamaskerschaf zurück. In den 1930er Jahren wurden alle Schläge zusammengefasst und es wurde offiziell nur noch das Weiße Bergschaf im Ostalpenraum gezüchtet. Einzelnen Züchtern ist es zu verdanken, dass die schwarze Farbe erhalten blieb.
Das Schwarze Bergschaf ist ein mittelgroßes bis großes, ganzfarbig schwarzes Landschaf der Alpenregion. Der schmale Kopf ist ramsnasig, hornlos und trägt breite, hängende Ohren. Das Vlies besteht aus einer schwarzen Schlichtwolle in einer Feinheit von 32 bis 36 Mikron. Zweimal jährlich erfolgt die Schur. Das Brunstverhalten ist ausgeprägt asaisonal.
Quelle: http://bhg-schafzucht.de/index.php/schafrassen/bergschafe/schwarzes-bergschaf
Weißes Bergschaf
Das Weiße Bergschaf geht auf das Zaupel- bzw. Steinschaf sowie insbesondere auf das norditalienische Bergamaskerschaf zurück. Dieses Bergamaskerschaf ist ein schon seit Jahrhunderten bekanntes schweres Hängeohrschaf, das sein Verbreitungsgebiet vor allem während der Zeit der österreichischen Herrschaft von der Lombardei aus über ganz Oberitalien ausdehnte. Wenig später kam es über Kärnten, die Steiermark, Salzburg und Tirol bis in die bayerische Alpenregion. Ursprünglich gab es viele verschiedene Schläge, die in Deutschland in den 30er Jahren zusammengefasst und vereinheitlicht wurden.
Hauptzuchtgebiet des Weißen Bergschafes in Deutschland ist Bayern und hier insbesondere in Oberbayern im Werdenfelserland von Oberammergau über Garmisch-Partenkirchen bis Mittenwald, im Pfaffenwinkel in dem Gebiet um Weilheim, Bad Tölz, im Berchtesgadener Land und im Allgäu. Vereinzelt gibt es auch Herdbuchzuchten in anderen Bundesländern wie z.B. in Hessen, Niedersachsen und Sachsen.
Anpassungsfähigkeit an die raue Haltung im Hochgebirge, nutzt für Rinder unzugängliche Hochlagen. Eignet sich aber auch bestens für die Koppelschafhaltung in kleineren Herden. Harte Klauen, Steig- und Trittsicherheit, beste Eignung für niederschlagreiche Gegenden.
Das Weiße (Bayerische) Bergschaf hat einen edlen, schmalen und ramsnasigen Kopf, ist hornlos und trägt lange, breite, hängende Ohren. Das mittelgroße bis große Schaf ist tief und geschlossen, der Rücken ist lang und breit mit guter Rippenwölbung und fester Nierenpartie. Es hat kräftige Beine mit straffer Fessel und harter Klaue. Die Hinterbeine sind leicht gewinkelt. Die 15 bis 20 cm lange, weiße Wolle ist schlicht bis gewellt, von seidigem Glanz und hat 60 bis 70 Prozent Reinwollgehalt. Die Wollfeinheit beträgt C-D (32 bis 36 Mikron).
Das Weiße Bergschaf wird im Frühjahr und Herbst geschoren. Das Tiroler Bergschaf im benachbarten Österreich unterscheidet sich deutlich in wichtigen Zuchtkriterien wie Wolle, Rahmen und Typ. Frühreife, hohe Fruchtbarkeit (Zuchtleistung 180-250), asaisonales Brunstverhalten.
(Quelle: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.)
Rauhwolliges Pommersches Landschaf
Einst war diese sehr alte Schafrasse entlang der Ostseeküste weit verbreitet. Durch ihre lange Feuchtigkeit ableitende Oberwolle und ihr genügsames, robustes Naturell, war das Rauhwollige Pommersche Landschaf ideal an das dort vorherrschende raue Klima angepasst. Pommernschafe sind auf magerem Sandboden ebenso gut zu halten wie auf feuchten Moorwiesen. Vermutlich war die ursprüngliche Bezeichnung grau- und nicht rauhwolliges Landschaf. Die Wolle der Schafe lässt sich bei einem Ertrag von vier bis sechs Kilogramm sehr gut verarbeiten. Ihr mischwolliges Vlies ist grau, schwarz oder graublau, auch mit dunkelbraunem Anflug. Ursprünglich wurden Segeltuch und sogenannte Fischerjoppen, das sind wasserdichte Jacken für Fischer, aus ihr gefertigt, bis die feinere Merinowolle und andere Materialien sie ersetzten. Es wird angenommen, dass das Pommernschaf aus einer Kreuzung zwischen dem Hannoverschen Schaf und dem Zaupelschaf hervorging.
Kopf und Beine sind schwarz; der Schwanz ist lang und bewollt. Schleimhäute und Zunge sind dunkel pigmentiert. Alle Tiere sind hornlos. Pommern sind mittelrahmig mit einer Widerristhöhe von 65 bis 75 cm. Mutterschafe wiegen 50 bis 55 kg, Böcke bis zu 75 kg. Die Lämmer werden schwarz geboren und entwickeln das typische Pommernvlies im Laufe des ersten Lebensjahrs.
Eine interessante Besonderheit der Pommernschafe war, dass sie früher selten in großen Herden gehalten wurden, sondern auf Büdnereien in kleinen Gruppen oder auch einzeln lebten. Büdnereien waren kleine ländliche Anwesen in Norddeutschland, vor allem in Mecklenburg, Pommern und Brandenburg.
Ähnlich wie bei anderen Landrassen wurde das Pommernschaf ab Mitte des 19. Jahrhunderts durch andere Rassen wie Merinoschafe zusehends verdrängt. Die Zucht intensivierte sich Richtung edlere, feinwolligere Tiere. Darüber hinaus sollte zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Leistungsfähigkeit der Pommernschafe durch die Einkreuzung von Fleischschafen gesteigert werden. Daraus resultierte ein weiterer Rückgang sowie eine Konzentration auf die Küstenregionen, wo die Pommernschafe konkurrenzlos gut mit dem Klima als auch dem kargen Futterangebot auskamen. Heute sind die Pommernschafe als Schafrasse der Küstenregionen in Pommern, Mecklenburg, Ostpreußen, Schlesien und Polen verbreitet.
(Quelle: Zuchtverband für Ostpreußische Skudden und Rauhwollige Pommersche Landschafe e.V.)